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Die Kieferzystentfernung oder „Zystektomie“ ist ein wichtiges Teilgebiet der Oralchirurgie. Ziele der Behandlung sind – neben der Entfernung der Zyste:
Manchmal werden mit der Entfernung einer Kieferzyste auch die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um einen Kiefer mit Zahnimplantaten oder alternativem Zahnersatz versorgen zu können.
Viele Menschen haben Angst vor Schmerzen, wenn ein chirurgischer Eingriff im Mundraum ansteht. Dabei sind die modernen Chirurgiemethoden so schonend, dass diese Sorge vollkommen unbegründet ist. Die Praxisklinik Herne unter Dr. Mintert, Zahnarzt mit den zahnärztlichen Fachgebieten Oralchirurgie und Implantologie, operiert möglichst unter Einsatz der Piezochirurgie ein. Die Piezochirurgie ist ein innovatives, ultraschallbasiertes Verfahren, mit dem Knochen besonders schonend geschnitten und abgetragen werden kann. Der große Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie selektiv auf den Knochen einwirkt, das umliegende Weichgewebe, Nerven sowie Blutgefäße jedoch schont.
Kein Skalpell, keine Schmerzen, keine Angst!
In den folgenden Absätzen finden Sie Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen rund um das sehr komplexe Thema Zysten (Kieferzysten, orale Zysten, Mundzysten). Hierbei gehen wir auch auf Zystenarten ein, die sehr selten vorkommen, der Vollständigkeit halber aber erwähnt werden sollen.
Sollten Ihre Fragen hier nicht beantwortet werden oder Sie sich eine umfassende Beratung wünschen, dann vereinbaren Sie doch einfach einen Termin in der Praxisklinik Herne. Das freundliche und entspannte Zahnarzt-Team berät Sie gerne.
Kieferzysten können sowohl im Oberkiefer als auch Unterkiefer im Zahnfleisch vorkommen. Dabei handelt es sich um meist im Knochen befindliche Hohlräume, die mit einem Häutchen (Epithel) umgeben sind. Sie sind mit einer dünnen oder zähflüssigen Flüssigkeit gefüllt.
Die in einer Zyste enthaltene Flüssigkeit ist meist steril, kann sich aber auch infizieren und Eiter produzieren. Infiziert sich eine Zyste, spricht man auch von einem Abszess. Da die Flüssigkeit in der Zyste nicht abfließen kann, wird sie mit der Zeit immer größer und baut Druck auf den umliegenden Knochen aus, wodurch sich dieser sowie das umliegende Gewebe allmählich abbaut. Da Kieferzysten erst ab einer bestimmten Größe spürbare Probleme verursachen, werden sie meist zufällig auf einem Röntgenbild entdeckt. Entzünden sich Zysten, kommt es jedoch recht schnell zu Schmerzen und Schwellungen, egal wie groß sie sind.
Für die Entstehung der meisten Kieferzysten sind meist Bakterien verantwortlich, die aus den Wurzelkanälen abgestorbener Zähnen in den umliegenden Knochen eindringen und dort eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Auch nach einer Wurzelbehandlung können Bakterien im Wurzelkanal verbleiben, und zwar wenn die Wurzelfüllungen zu spät oder unvollständig durchgeführt worden sind.
Ein anderer Grund für die Bildung von Zysten stellen entwicklungsbedingte Störungen dar. Auch genetisch bedingte Zysten wie beim sogenannten Gorlin-Syndrom sind möglich, jedoch sehr selten.
Zysten (Kieferzysten) können im Ober- und Unterkieferknochen oder als Mundzysten in allen anderen Geweben des Mundraums vorkommen, einschließlich:
Die Pseudozysten zählen im Prinzip auch zu den nicht-odontogenen Zysten. Sie unterscheiden sich von echten Zysten dadurch, dass ihr Inneres nicht mit einer Epithelschicht, sondern lediglich einer Bindgewebsschicht umgeben ist.
Odonotogene Zysten machen die Mehrzahl der im Kiefer vorkommenden Zysten aus. Sie entstehen aus Gewebe des Zahnsystems und machen meist erst ab einer bestimmten Größe Probleme. Wenn sie größer werden, machen sie sich manchmal als kleine Ausbuchtung bemerkbar. Unbehandelt können ondontogene Zysten immer weiter wachsen, den Kieferknochen verdrängen und Zahnschäden verursachen. Die von den Zähnen ausgehenden odontogenen Kieferzysten können entzündliche und entwicklungsbedingte Ursachen haben. Entzündet sich eine ondotogene Zyste, kann sie zu starken Schmerzen führen. Im schlimmsten Fall kann die Infektion kann auf andere Bereiche des Körpers übergehen.
Zu den ondotogenen Zysten zählen
Zysten im Umfeld unter der Zahnwurzel, radikuläre Zysten genannt, kommen am häufigsten vor. Ihre Entstehung ist ursächlich auf Entzündungen an der Wurzelspitze von bereits abgestorbenen Zähnen zurückzuführen. Die entzündlich bedingten radikuläre Kieferzysten entwickeln sich besonders häufig im Oberkiefer.
Die follikulären Kieferzysten kommen am zweithäufigsten vor. Sie haben ihre Ursache in Zahnentwicklungsstörungen und gehen von den Zahnsäckchen (Zahn-Follikeln) aus, die jeden Zahn während seiner Entwicklung umgeben. Sie finden sich im Kronenbereich retinierter (nicht durchgebrocher) oder teil-retinierter (teilweise durchgebrochenen) Zähne. Betroffen sind vor allem die oberen Eckzähnen, die unteren Weisheitszähne oder überzählige Zähne.
Residualzysten sind radikuläre oder follikuläre Zysten, die nach Extraktion der betroffenen Zähne im Kiefer verblieben sind und weiter wachsen.
Über einem noch nicht durchgebrochenen Milchzahn kann sich, ausgehend vom Zahnsäckchen, eine Dentitions- oder Durchbruchszyste bilden. Diese Zystenart macht sich als vorgewölbte Schleimhaut über dem angelegten Milchzahn bemerkbar. Durchbruchzysten bereiten oft Probleme beim Zahnen, werden aber beim Austritt der Zähne meist durchbrochen. In der Regel muss hier der Zahnarzt für Oralchirurgie hier nichts unternehmen, es sei denn, der Prozess geht mit Entzündungen oder Schmerzen einher.
Die entwicklungsbedingte, schnell wachsende Keratozyste entsteht geht nicht vom bereits existierenden Zahnsystem, sondern von der Zahnknospe (Zahnanlage) aus. Sie lässt sich mitunter aber auch an nicht oder nur teilweise durchgebrochenen Zähnen finden. Im Oberkiefer kommen die seltenen Keratozysten häufiger vor als im Unterkiefer.
Bei der Keratozyste handelt es sich auch im Grunde nicht um eine Zyste, sondern um einen schnell wachsenden, gutartigen Tumor, der das umliegende Gewebe rasch verdrängt. Entsprechend spricht man heute auch richtigerweise von einem „keratozystischen odontogenen Tumor“ statt von einer Zyste. Der Wortteil „Kerato“ bedeutet Hornhaut und bezieht sich darauf, dass diese Art von „Zysten“ zu Verhornungen neigen.
Keratozysten können eine Begleiterscheinung des sogenannten „Gorlin-Goltz-Syndroms“sein, einer genetisch bedingte Krankheit, die von Gehirn- und Skelettfehlbildungen sowie von bestimmten Hauttumoren (Hautbasaliomen) begleitet wird.
Eine Pardodontalzyste entsteht auf Höhe des Zahnhalses neben den Zähnen. Parodontalzysten entstehen aufgrund von Zahntaschen-Entzündungen, die wiederum durch bakterielle Zahnbeläge hervorgerufen werden.
Gingivale Zysten bilden sich häufig an den unteren Eckzähnen und den vorderen Seitenzähnen. Sie treten als kleine bläulich schimmernde Knötchen in Erscheinung. Sie entstehen aus Gewebe, das für die Bildung des Zahnschmelzes verantwortlich ist.
Bei Kindern spricht man zur Differenzierung von infantilen gingivalen Zysten. Diese müssen – ähnlich wie die Durchbruchszysten – meist nicht therapiert werden.
Glanduläre ondontogene Zysten (GOZ) treten meist in einem Alter zwischen 45 und 50 Jahren bevorzugt im Unterkiefer auf. Sie entstehen aus der Schleimhaut der Kieferkämme, also dem zahntragenden Teil des Kieferknochens. Diese sehr selten vorkommenden Zysten sind dringend behandlungsbedürftig, da sie den Knochen stark schädigen können.
Laterale parodontale Zysten entstehen innerhalb des Kieferknochens zwischen zwei vitalen Zähnen. Sie unterscheiden sich somit von radikulären Zysten, die sich im Umfeld der Wurzelspitzen abgestorbener Zähne bilden.
Nicht-odontogene Zysten gehen nicht vom Zahnsystem, sondern von anderen Mundstrukturen aus. Manchmal sind sie eine unmittelbare Folge von Entwicklungsstörungen des Kiefers und/oder Schädels. Zu den nicht-odontogenen Zysten zählen:
Die Schleimzyste (Mukozele, Mukoidzyste, Schleimdrüsenzyste, Retentionszyste) wird so genannt, weil sie mit Schleim gefüllt ist. Sie entsteht durch eine Verlegung der schleimhautproduzierenden Drüsen. Mukozelen, zu denen auch die Mundbodenzyste zählt, werden immer vollständig entfernt.
Die Mundbodenzyste liegt unterhalb der Zunge und entsteht dadurch, dass die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis major) „verstopft“ ist. Entsprechend ist die Mundbodenzyste oder Ranula mit dicklichem Schleim gefüllt. Sie macht sich als pralle und elastische Schwellung bemerkbar, die sich gut tasten und verschieben lässt.
Eine Epulis (griechisch für „auf dem Zahnfleisch wachsend“) sitzt meist auf dem Zahnfleischrand und hat die Form einer Halbkugel oder eines Pilzes. Mögliche Ursache ihrer Entstehung sind Entzündungen, die von den Zahnfleischtaschen ausgehen, aber auch mechanische Reize durch Füllungsränder, Kronen oder Zahnprothesen. Häufig erfolgen Entfernung von Epulis und Zahn gleichzeitig.
Nasopalatinale Zyste entstehen fast immer genau in der Gaumenmitte. Sie bilden sich aus Geweberesten, die noch aus der Zeit der Kiefer- und Schädelentwicklung übrig geblieben sind.
Für die nasolabiale Zyste gilt Ähnliches wie für die nasopalatinale Zyste. Sie entwickelt sich zwischen Gaumen und Nase.
Eine Pseudozyste zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Bindegewebskapsel – anders als bei echten Zysten – nicht mit einem Epithel ausgekleidet ist. Pseudozysten verursachen oftmals keine Beschwerden und auch nicht in jedem Fall entfernt werden. In die Kategorie “Pseudozyste” fallen vor allem die Knochenzysten.
Bei den einfachen (juvenilen) Knochenzysten handelt es sich um oft schmerzhafte einkammerige Zysten, die zu einer Überempfindlichkeit der Zähne führen können. Die Ursachen für ihre Entstehung sind nicht bekannt. Sehr häufig finden sich einfache Knochenzysten im Unterkiefer des jugendlichen Gebisses.
Auch die Entstehung der bei Erwachsenen vorkommen mehrkammerigen aneurysmatischen Knochenzysten ist nicht bekannt. Sie zeichnet sich durch ein sehr schnelles Wachstum aus und führt recht häufig zum Kippen der Zähne.
Nicht-entzündete Zysten in einem bestimmten Stadium zeigen keinerlei Symptome und verursachen auch keine Schmerzen. Oft entdeckt man sie deshalb eher zufällig auf einer Röntgenaufnahme, wo sie sich als klar abgegrenzte, rundliche Gebilde darstellen. Zysten enthalten in ihrem Inneren eine dünnflüssige oder zähe Flüssigkeit. Da diese Flüssigkeit nicht entweichen kann, wächst die Zyste immer mehr heran. Erst wenn sie eine gewisse Größe erreicht hat und beginnt, auf Nachbarzähne und Nerven zu drücken, verursacht eine Kieferzyste Schmerzen.
Entzünden sich Zysten, können sehr schnell anschwellen und dann sehr heftige Schmerzen verursachen.
Zysten werden in der Regel erst dann vom Zahnarzt für Oralchirurgie entfernt, wenn sie stark an Umfang zunehmen und das umliegende Gewebe verdrängen. Dies macht sich in der Regel durch ein Druckgefühl und Schmerzen bemerkbar. Es ist sehr wichtig, eine einmal entdeckte Zyste zu beobachten. Nur so kann der Zahnarzt rechtzeitig eingreifen und nur so können Folgeerkrankungen ausgeschlossen werden. Die Beobachtung erfolgt durch eine regelmäßige radiologische Kontrolle.
Durch ihre kontinuierliche Vergrößerung verdrängen Kieferzysten einen immer größeren Anteil gesunden Gewebes. Wenn eine Zyste nicht rechtzeitig entfernt wird, kann es zu folgenden Folgeerscheinungen und -erkrankungen kommen:
Meistens sind Zysten gutartig. Dennoch kann es in extrem seltenen Fällen vorkommen, dass eine gutartige Zyste entartet. Dies konnte beispielsweise bei der zu Rezidiven neigenden Keratozyste beobachtet werde. Trotz der äußerst geringen Gefahr ist es deshalb wichtig, die entnommene Zysten histologisch im Labor untersuchen zu lassen.
Die meisten Zysten (Kieferzysten) lassen sich nur über eine Röntgenaufnahme sicher diagnostizieren. Nur wenn Zysten bereits sehr groß sind, können sie sich auch außen bemerkbar machen.
Sehr empfehlenswert im Rahmen der Diagnostik sind dreidimensionale DVT-Aufnahmen. Auf ihnen kann Ihr Zahnchirurg die Größe der Zyste und ihre Lagebeziehung zum umliegenden Gewebe sowie zu Zähnen und Zahnwurzeln ganz genau bestimmen. Hierdurch lässt sich auch der spätere Eingriff sehr präzise vorplanen. Die Vorplanung, kombiniert mit der maximal schonenden ultraschallbasierten Piezochirurgie, erlaubt es Ihrem Oralchirurgen in Herne, die Zyste besonders gewebeschonend entfernen.
Nach einer eingehenden OP-Planung erfolgt die chirurgische Entfernung der Zyste. Die sogenannte Zystektomie findet meist in Lokalanästhesie statt. Bei einem größeren Eingriff oder bei Zahnarztangst der Patienten kann der Eingriff aber auch unter Vollnarkose oder Sedierung erfolgen. Dies empfiehlt sich insbesondere bei den Keratozysten, da ihre Entfernung etwas aufwändiger ist.
Die medizinisch notwendige Entfernung von Kieferzysten wird von den Krankenkassen übernommen. Bei schwierigeren Ausgangssituationen übernimmt sie auch die Kosten für die Vollnarkose. Erfolgt eine Sedierung oder Vollnarkose hingegen auf eigenen Wunsch, trägt der Patient hierfür die Kosten.
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