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Werden Zähne durch Einwirkungen von außen verletzt oder gelockert, sprechen wir von einem Zahntrauma. Kinder sind von einem Zahntrauma besonders häufig betroffen, weil sie sie beim Laufen lernen, Spielen und Toben oft stürzen und sich dabei verletzen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen spielen unter anderem Sportverletzungen und Verkehrsunfälle eine Rolle. Ein Zahntrauma oder Zahnunfall kommt am häufigsten bei den Vorderzähnen vor.
Nicht immer werden Zauntraumata nach einem Sturz oder Unfall sofort entdeckt, weil vielleicht andere Verletzungen offensichtlicher sind und die Zähne deshalb weniger beachtet werden. Bei Kindern ist es außerdem so, dass der Sturz vergessen ist, sobald die Schmerzen nachlassen.
Deshalb raten wir den Eltern unserer kleinen Patienten gerne, bei schwereren Stürzen immer auch einen Zahnarzt zu konsultieren.
Je schneller ein Zahntraumata behandelt wird, desto größer die Chance, die betroffenen Zähne zu erhalten. Wird ein Zahntrauma bzw. Frontzahntrauma nicht rechtzeitig behandelt, kann es im schlimmsten Fall zum dauerhaften Zahnverlust kommen. Gerade für Kinder, die einen endgültigen Zahn verlieren, ist die psychische Belastung oft sehr groß. In dem Zusammenhang ist es natürlich wichtig, nach einem Zahnunfall schnell zu reagieren beziehungsweise das Zahntrauma rechtzeitig zu behandeln.
Der Begriff “Zahntrauma” ist weit gefasst. Konkret ist damit gemeint, dass ein Zahn / Schneidezahn abgebrochen, ausgeschlagen, locker oder verloren gegangen ist. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten Anzeichen für ein Zahntrauma in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
WHO Kl. | Trauma | Anzeichen |
---|---|---|
1 | Schmelzfraktur (abgebrochene Zahnteile) | Der Zahn schmerzt nicht und weist keine Farbveränderung auf. Die Kanten sind aufgeraut. |
2 | Zahnkronenfraktur ohne Beteiligung der Zahnwurzel. | Die Fraktur betrifft den Schmelz- und Dentinschicht. Der Zahn ist empfindlich gegenüber Berührung, Luftzug. Verstärktes Heiß- und Kalt-Empfinden. |
3 | Kronenfraktur mit Wurzelbeteiligung | Wie 2. Der Zahnnerv liegt bereits frei – erkennbar an der rosa oder rot (bei Blutungen) durchschimmernden Farbe. Der Zahn ist ausgesprochen empfindlich. |
4 | Wurzelfraktur (Wurzelbruch) | Der Zahn scheint von außen relativ unversehrt, ist eventuell etwas locker. Ein Wurzelbruch kann in der Regel nur über eine Röntgenaufnahme diagnostiziert werden. |
5 | Kronen-Wurzel-Fraktur | Krone hat unter Umständen eine Frakturlinie. |
6 | unspezifizierte Zahnfraktur | keine Angaben |
7 | Zahnluxationen (Zahnlockerungen) | Betroffene Zahn ist locker / wackelt. |
8 | Zahn Intrusion oder Extrusion | Der Zahn wurde durch Einwirkung von außen in das Zahnfach gedrückt und wirkt verkürzt (Intrusion) oder ragt aus der Zahnreihe heraus und wirkt verlängert (Extrusion). Hohe Zahnbeweglichkeit. |
9 | Avulsion | Zahn befindet sich komplett außerhalb des Zahnfachs (Alveole). |
10 | andere Verletzungen, die mit Platzwunden des oralen Weichgewebes einhergehen. | keine Angaben |
Das Behandlungskonzept bei einem Zahntrauma richtet sich nach Art des Traumas und dem Alter des Patienten.
Die Behandlung besteht im Wesentlichen darin, herausgeschlagene oder gelockerte Zähne wieder in das Zahnfach zu setzen und zu schienen, bis sie wieder festgewachsen sind. Diese Methode kann allerdings nicht bei Milchzähnen angewandt werden (siehe unten).
Die Chance, dass der lockere oder ausgeschlagene Zahn wieder einwächst, ist bei Kindern sehr groß. Unter idealen Voraussetzungen wächst der Zahn bei ihnen nicht nur wieder an, sondern setzt auch sein Wurzelwachstum fort und bleibt vital. Voraussetzung hierfür ist, dass die Behandlung sofort nach dem Zahntrauma erfolgt.
Viele Schulen halten Zahnrettungsboxen bereit, in denen ausgeschlagene Zähne bis zum Zahnarztbesuch verwahrt werden können. Diese sind mit einer 0,9%igen Kochsalzlösung befüllt. Steht keine Zahnbox zur Verfügung, können Sie ein sauberes Gefäß nehmen und den Zahn in kalter Milch aufbewahren. Grundsätzlich ist das Milieu für einen Zahn in der Mundhöhle am günstigsten. Dennoch sollten die vom Zahntrauma betroffenen Menschen ihn nicht im Mund behalten. Zu groß ist gerade bei Kindern und Jugendlichen die Gefahr, dass sie den Zahn verschlucken. Außerdem besteht das Risiko einer Wurzelverletzung, wenn weiterhin auf den Zahn gebissen wird.
Für Milchzähne gelten andere Kriterien als für endgültige Zähne. Sie dürfen nicht in das Zahnfach zurückgesetzt werden, weder von den Eltern, noch vom Zahnarzt.
Manchmal fällt der betroffene Milchzahn des Kindes bei der traumatologischen Einwirkung nicht heraus und geht verloren, sondern wird tief in den Kieferknochen hineingedrückt. Von dort schafft er den Weg manchmal von selbst wieder hinaus. Hier schafft eine Röntgenaufnahme Klarheit.
Lockere Milchzähne sterben oft ab, können aber auch vital bleiben, wenn die verbindenden Blutgefäße erhalten geblieben sind.
Eine allmähliche Graufärbung des Zahns spricht für eine Degeneration der Zahnwurzel, bei der schnelles Handel angesagt ist. Beim Zerfallsprozess kommt es oft zu Schmerzen und eitrigen Entzündungen, die behandelt werden müssen. Ein Zahnverlust ist hier wahrscheinlich. Eine Braunfärbung des Zahns ist hingegen meist harmlos, und wenn der Zahn “mitspielt”, kann er seine Funktion erfüllen, bis er sowieso herausfällt.
Haben Sie oder Ihr Kind sich bei einem Sturz die Zähne verletzt oder ist der Zahn gar ausgefallen?
Dann vereinbaren Sie am besten noch heute einen Termin mit uns.
Das Behandlungskonzept von Zähnen mit Frakturen richtet sich danach, ob nur die Zahnhartsubstanz oder auch die Zahnwurzel (Pulpa) betroffen ist.
Sind die Zahnschmelzfrakturen oder Zahnabsplitterungen sehr klein, reicht es in einigen Fällen, die rauen Kanten durch Abschleifen zu glätten. Ist der Zahn zu mehr als 70% beschädigt oder zieht sich die Fraktur bis in den Wurzelkanal hinein, ist eine Zahnrekonstruktion das Mittel der Wahl.
Die Wiederherstellung Ihres Zahns erfolgt dabei mit modernen Keramikfüllungen, Zahnkronen oder Non-Prep-Veneers beziehungsweise Lumineers™. Non-Prep-Veneers und Lumineers™ sind kleine Verblendschalen aus Hochleistungskeramik, mit denen wir Zähne restaurieren können, ohne hierfür gesunde Zahnsubstanz opfern zu müssen.
In Fällen, in denen sich die Fraktur im Umfeld des Zahnhalses befindet oder der Riss im Zahn bis in den Wurzelkanal hineingeht, wird vor der Zahnrestauration eine Wurzelkanalbehandlung notwendig. Der Zahnaufbau kann dann zum Beispiel mit einer Stiftkrone erfolgen.
Haben Sie oder Ihr Kind ein Zahntrauma erlitten?
Dann zögern Sie am besten nicht und rufen uns gleich an, damit wir den Zahn oder die Zähne erhalten können. Das Zahnarzt-Team der Praxisklinik Herne hilft Ihnen gerne.
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