Was ist Biomaterial und wofür wird es verwendet?
Als Biomaterial bezeichnet man üblicherweise eine Vielzahl unterschiedlicher Werkstoffe, die in der Zahnmedizin als Ersatzmaterial für fehlendes Gewebe und damit insbesondere im Bereich der Prothetik bzw. Implantologie zum Einsatz kommen. Biomaterialien können sowohl natürlichen Ursprungs sein (wie z. B. die Metalle Gold und Titan) oder aber synthetisch hergestellt werden (sog. Kunststoffe), wobei das wichtigste verbindende Element zwischen den diversen Stoffen ihre ausgezeichnete Biokompatibilität, d. h. Körperverträglichkeit, ist. Das bedeutet, dass sich Biomaterialien im Allgemeinen hervorragend in das bereits vorhandene, umliegende Gewebe integrieren und damit die Gefahr von Abstoßungsreaktionen, Infektionen und Entzündungen verringern. Als vollumfänglicher Ersatz für fehlendes Gewebe können Biomaterialien jedoch nur dann dienen, wenn sie den zu substituierenden Körperstrukturen darüber hinaus auch in Funktion und Eigenschaften so nahe wie möglich kommen.
Ein gutes Beispiel für die zahnmedizinische Verwendung von Biomaterialien sind etwa Zahnimplantate aus dem Metall Titan, das nicht nur eine vergleichbare Elastizität und Bruchfestigkeit wie der natürliche Knochen aufweist, sondern auch eine direkte Verbindung mit dem umliegenden Knochenmaterial eingeht, was zu besonders kurzen Einheilzeiten führt. So lässt sich ein fehlender Zahn in Funktion und Ästhetik mithilfe von Biomaterialien von Zahnkrone bis Zahnwurzel vollständig ersetzen.